Schnellinfo

Der Geschmacksmacher im Hintergrund

Geschmacksverstärker sind Zusatzstoffe, die den natürlichen Geschmack eines Lebensmittels intensivieren , ohne selbst einen starken Eigengeschmack zu haben. Sie machen Speisen herzhafter, würziger oder „vollmundiger“ – besonders bei salzigen oder pikanten Gerichten. Geschmacksverstärker beeinflussen die  Geschmackssensoren auf der Zunge, insbesondere den sogenannten Umami-Geschmack  – das ist der fünfte Geschmackssinn neben süß, sauer, salzig und bitter. Umami steht für „herzhaft“ oder „fleischig“ und wird durch bestimmte Aminosäuren ausgelöst.

Vorkommen und Einsatz

Geschmacksverstärker werden vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln  eingesetzt, um deren natürlichen Geschmack zu intensivieren. Sie kommen häufig in  FertiggerichtenSuppen TütensaucenWürzmitteln wie Brühwürfeln oder Sojasauce sowie in  Snacks wie Chips und Knabbergebäck vor. Auch in Wurstwaren  und Fleischprodukten werden sie verwendet, um den herzhaften Geschmack zu verstärken. Beispiele:
E621 – Mononatriumglutamat (MSG): der bekannteste und am häufigsten verwendete Geschmacksverstärker.

  • E622 – Monokaliumglutamat
  • E631 – Dinatriuminosinat
  • E627 – Dinatriumguanylat
  • E635 – Natrium-5′-Ribonukleotide (Kombination aus E627 und E631)
Interessant zu wissen

Umami – ein evolutionärer Geschmack

Viele Menschen kennen die vier Grundgeschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig und bitter. Doch es gibt noch einen fünften Geschmack: Umami  – und genau hier setzen viele Geschmacksverstärker an. „Umami“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „köstlich“ oder „herzhaft“ . Es beschreibt den Geschmack von Proteinen, insbesondere der Aminosäure  Glutaminsäure, die natürlicherweise in Fleisch, Käse, Tomaten, Pilzen und Algen vorkommt. Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat (E621) wirken genau hier: Sie  verstärken den Umami-Geschmack, sodass Speisen intensiver und „voller“ schmecken – selbst wenn sie wenig echte Zutaten enthalten. Das erklärt, warum viele Fertiggerichte trotz einfacher Rezeptur sehr würzig schmecken. Spannend: Der Umami-Geschmack wurde erst  in den 1980er Jahren wissenschaftlich anerkannt, obwohl er in der asiatischen Küche schon seit Jahrhunderten bewusst genutzt wird. Heute weiß man: Der Mensch hat spezielle Rezeptoren auf der Zunge, die  nur auf Umami reagieren – ein Beweis dafür, dass dieser Geschmack evolutionär wichtig ist.

Du möchtest mehr darüber Erfahren? Wir haben Dir hier ein paar weiterführende Links zur Verfügung gestellt.

Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Auch Krankenkassen interessieren sich für Glutamat. Wichtig ist, zu verstehen worüber man eigentlich redet. Die AOK Sachsen Anhalt hat hier einen schönen und übersichtlichen Artikel erstellt. Diesen findet Ihr hier

The important role of umami taste in oral and overall health

Eine wissenschaftliche Ausarbeitung aus dem Jahr 2015. Hierbei steht vor allem auch die Bedeutung des von den meisten Menschen in Europa eher weniger bewusst bekannten Umami Geschmacks im Vordergrund

Glutamat ist unbedenklich – Ein überblick von Quarks & Co und eine kurzweilige Übersicht von maiLab (ZDFneo)

Die wirklich seltsame Geschichte, wie aus missverstandenem Mediziner-Humor eine weit verbreitete Glutamat-Angst entstand. Als erstes eine schriftliche Darstellung zu machlesen

und ein wenig kurzweiliger auch als Video Cast

Invalid video URL. Only videos from youtube or vimeo are allowed, based on your video type

Und für alle, die den Ursprung auch gerne selber lesen wollen